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Beitrag vom 24.11.2010
Arm in einem reichen Land - Deutscher Frauenrat und Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros starten Aktionswochen
AVIVA-Redaktion
Die Aktionswochen vom 10. November - 15. Dezember 2010 wollen im Rahmen des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung auf die besondere Armutsgefährdung von Frauen und ...
... Kindern mit Veranstaltungen und anderen Aktionen aufmerksam machen.
"Es ist ein Skandal, dass in unserem reichen Land immer mehr Menschen von Armut bedroht oder direkt betroffen und dadurch sozial ausgegrenzt werden, erklärte dazu Marlies Brouwers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates.
Besonders Ältere, allein erziehende Frauen und Kinder gehören zu dieser wachsenden Gruppe. Die Ursachen für weibliche Armut liegen u.a. in der geringen Entlohnung, besonders bei Teilzeitarbeit, sowie in der Langzeitarbeitslosigkeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Armut im Alter trifft besonders jene Frauen, die aufgrund von Erwerbsunterbrechungen und niedrigen Löhnen zu kleine Renten beziehen.
"Armut ist kein Schnupfen, der nach ein paar Tagen wieder weg ist. Armut bedeutet gesellschaftliches Abseits und führt zu Benachteiligungen in der Bildung, zu gesundheitlichen Schäden und zu Perspektivlosigkeit"..., sagte Marlies Brouwers. /"Wir können es uns nicht leisten, dass immer mehr Menschen arm sind, vom kulturellen und politischen Leben ausgeschlossen werden und damit der Gesellschaft als Potenzial verloren gehen", so die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates zum Auftakt der Aktionswochen in Berlin.
Die Lobby der Frauen hat gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros einen umfangreichen Forderungskatalog für die Armutsbekämpfung erarbeitet. Die zentralen Forderungen sind:
ein gesetzlicher Mindestlohn, die Abschaffung des Ehegattensplittings,Mindestsicherungselemente in der gesetzlichen Rentenversicherung,die Beibehaltung der paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung und ein flächendeckendes kostenfreies Ganztagsangebot an guten Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für alle.
Für diese Forderungen werden Unterschriften gesammelt.
Deutscher Frauenrat
Lobby der Frauen - Bundesvereinigung von Frauenverbänden und gemischter Verbände in Deutschland e.V.
Axel-Springer-Straße 54a
10117 Berlin
Fon: 030 – 20 45 69-0
Fax: 030 – 20 45 69-44
kontakt@frauenrat.de
www.frauenrat.de
Weitere Informationen zur Aktionswoche finden Sie unter:
Unterschriftensammlung online
Unterschriftenlisten zum Ausdrucken
Forderungen
Veranstaltungen und Aktionen während der Aktionswochen
Alle Veranstaltungen finden im Rahmen der Aktionswochen "Arm in einem reichen Land" vom 10. November bis 10.Dezember 2010 anlässlich des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung statt. Veranstalterinnen sind der Deutsche Frauenrat und die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros.
Postkarten und Plakate: Bürgschaften - Reine Formalität mit Folgen!
Es werden insgesamt 25.000 Postkarten mit fünf unterschiedlichen Motiven und 1.300 Plakate berlinweit verteilt.
Mit dieser Öffentlichkeitskampagne wollen die bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung Berlin vor allem Frauen auf die Folgen und Risiken einer Bürgschaft aufmerksam machen. SchülerInnen des Studiengangs Grafikdesign der Best-Sabel-Schule in Köpenick haben im Rahmen eines Projektes unter Leitung von Fachbereichsleiter Falko Mieth die Postkarten und Plakate für die Öffentlichkeitskampagne entwickelt.
Veranstaltungsort: Berlin
(Quelle: Pressemitteilung des Bezirksamtes Neukölln, Gleichstellungsbeauftragte: Sylvia Edler, www.berlin.de, vom 08. November 2010)
Konferenz: Frauen verdienen mehr - zur Frauenarmut in Hamburg
Freitag, 12. November 2010, 14:00 – 18:00 Uhr
Der Landesfrauenrat Hamburg fordert den Hamburger Senat und die in der Hamburger Bürgerschaft vertretenen Parteien auf, die skandalöse Zunahme von Frauenarmut offenzulegen und Strategien zu entwickeln, damit Leben und Arbeiten in Hamburg die Menschenwürde nicht verletzt. Hamburg zählt zu den reichsten Regionen Europas und dennoch liegt die Armutsquote der Frauen im Bundesdurchschnitt. Der Landesfrauenrat Hamburg, die Lobby von über 50 Hamburger Frauenverbänden, veranstaltet diese Konferenz.
Einführung in die Armutsprobleme, insbesondere alleinerziehender und älterer Frauen: 1. Vorsitzende des Landesfrauenrates, Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath, Senator Dr. Till Steffen und Birgit Schnieber-Jastram, MdEP.
Veranstaltungsort: Hotel Baseler Hof
Esplanade 11
20354 Hamburg
Fon: 040-35 90 60
www.baselerhof.de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.landesfrauenrat-hamburg.de und www.frauenrat.de
Konferenz: "Die Beteiligung Älterer - Herzstück sozialer Eingliederung". Das europäische Projekt "INCLUSage- Debating older people´s needs"
Dienstag, 23. November 2010, 10:00 - 16:00 Uhr
Die Veranstaltung schließt eine Reihe von Diskussionsforen in regionalen Konferenzen und lokalen Workshops mit von Armut betroffenen Älteren ab. Vor dem Hintergrund der aktuellen Strategien der Bundesregierung zur Bekämpfung der Altersarmut wird die offene Debatte über die mehrdimensionalen Aspekte von Armut und sozialer Ausgrenzung im Alter aufgegriffen. Zentraler Schwerpunkt ist die Beteiligung sozial benachteiligter Älterer selbst und ihrer Organisationen. Die Konferenz stellt neue Strategien und Methoden zur politischen Partizipation von (benachteiligten) Älteren und die Rolle der Seniorenorganisationen ins Zentrum der Diskussion. Gerichtet an VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Bürgerorganisationen soll die Tagung einen intensiven Austausch, weiterführende Diskussionen und anregende Gespräche ermöglichen.
VeranstalterInnen: Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO)
Veranstaltungsort: Sozialwerk Berlin
Humboldtstraße 12
14193 Berlin
Fon: 030 - 8 91 10 51/52
www.bagso.de
Weitere Informationen und das Programm als PDF finden Sie unter: projekte.bagso.de und projekte.bagso.de/programm
Fachtagung - Alt werden in Armut?
Freitag, 26. November – Samstag, 27. November 2010
Gerade in Mecklenburg-Vorpommern, als einem der ärmsten Bundesländer, ist der praxisnahe wissenschaftliche Diskurs zum Thema Armut ein "Imperativ". Im Fokus der Tagung steht insbesondere die "Zeitbombe" des zu erwartenden deutlichen Anstieges der Altersarmut, die aber auch für andere Regionen Deutschlands relevant ist. Denn viele der heutigen NiedriglohnbezieherInnen und aus Sozialleistungen alimentierten BürgerInnen werden im Alter von (weiterer) materieller Armut betroffen sein. Das Institut für Weiterbildung (IfW) an der Hochschule Neubrandenburg veranstaltet diese Tagung.
Veranstaltungsort: Hochschule Neubrandenburg
Brodaer Strasse 2
17033 Neubrandenburg
Telefon: 0395 - 5693 431
ifw.hs-nb.de
Weitere Informationen und das Programm finden Sie unter: ifw.hs-nb.de/Tagung
Vortragsreihe - Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung
Jeweils Dienstags, 16. November 2010 bis 25. Januar 2011, 17:30 – 19:00 Uhr
Im WZB-Schwerpunkt Bildung, Arbeit, Lebenschancen werden vielfältige Facetten von Armut und sozialer Ausgrenzung erforscht. Die Vortragsreihe soll zur Diskussion und Aufklärung über Umfang, Formen und Ursachen von Armut und Ausgrenzung beitragen. Die Themen:
Armutsrisiken von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung und Alter in Deutschland und den USA (16. November 2010) Persistenz und Veränderung: Die langfristige Entwicklung von Bildungsungleichheiten in Deutschland (16. November 2010) Institutions, social differentiation and the economic crisis in Ireland (30. November 2010)What - if anything - is undermining the European social model? (30. November 2010)Chancengleichheit und Gesundheit (11. Januar 2011)Risiken sozialer Ausgrenzung in der Pflege (11. Januar 2011)Leistung vs. Bedarf. Herausforderungen für die Armutsbekämpfung (25. Januar 2011) Armut und Teilhabe (25. Januar 2011)
Veranstaltungsort: WZB
Reichpietschufer 50
10785 Berlin, Raum A 300
Weitere Informationen finden Sie unter: www.wzb.eu